Josef bekommt Hilfe von einem Engel, in seinen Träumen
Heute erzähle ich dir von Josef. Dem Josef, der in der Bibel nur am Rande vorkommt. Dem Josef, der auf allen Weihnachtsgemälden vorkommt und dann so gut wie nie mehr. Der Josef, der vielleicht mit einer Laterne im Stall von Bethlehem steht und das Jesuskind betrachtet.
Der Josef war der Freund von Maria. Die beiden hatten ausgemacht, bald zu heiraten. Doch dann kam alles ganz anders. Da besuchte Maria ein Engel und erzählte, dass sie ein ganz besonderes Kind bekommt. Was für eine Geschichte.
Und der Josef, der die Leute tuscheln hörte, dass Maria schwanger sei, der wusste nicht so recht, was er jetzt machen sollte. Das Kind konnte nicht von ihm sein, das wusste er. Sollte er eine gute Miene zu einem schlechten Spiel machen oder doch einfach Stopp sagen: keine Heirat! Josef fand, das wäre richtig. Soll Maria doch das Kind großziehen mit wem sie wollte. Er würde nicht den Ersatzvater geben. So dachte Josef. Noch hatte er nichts gesagt, doch seine Pläne waren gemacht. In ein, zwei Tagen würde er mit Maria reden und sie aus seinem Leben verabschieden.
Doch dann kam es ganz anders. Josef schlief in der Nacht. Da erschien ihm im Traum ein Engel Gottes. Der Engel redete mit ihm: „Du Josef, fürchte dich nicht, Maria zu heiraten, denn das Kind, das in ihrem Bauch wächst, ist ein Kind Gottes, ein Kind des Heiligen Geistes. Es wird ein Junge werden. Du sollst ihm den Namen Jesus geben. Er ist der Retter der Welt, der Heiland und Friedefürst, von dem der Prophet Jesaja erzählt.“
Am nächsten Morgen wachte Josef auf und sofort hatte er seinen Traum aus der Nacht im Kopf. Er dachte nach. Ja, so etwas, wie der Engel gesagt hatte, hatte er beim Propheten Jesaja schon mal gehört. Ja, genauso. Sollte er hier mitten in einem Gottesplan Mitspieler sein? Er, der Mann von Maria, er, der vermeintliche Vater des Kindes?
Josef musste nochmals darüber nachdenken. Und dann war es ganz einfach. Er ging zu Maria und heiratete sie. Er wurde der Mann von Maria. Und als dann das Kind in Bethlehem auf die Welt kam, da gab er dem Jungen den Namen Jesu. So wie es der Engel gesagt hatte.
Dann erlebte Josef, wie die Weisen aus dem Morgenland dieses Jesuskind im Stall in Bethlehem besuchten. Das hat ihn schon beeindruckt. Diese Männer von weit her, ihre Geschenke, ihre Ehrfurcht vor dem kleinen Kind.
Und wieder hatte Josef in der Nacht, in seinen Träumen, Besuch von einem Engel. Wieder sprach der Engel mit ihm: „Steh auf, Josef! Nimm das Kind und Maria und flieht nach Ägypten. Der König Herodes hat vor, das Kind zu töten. Und: Bleibt in Ägypten, bis ich dir sage, dass keine Gefahr mehr für das Kind ist.“
Da sprang Josef von seinem Lager auf. Vorsichtig weckte er Maria. Er flüsterte mit ihr, sie wollten Jesus noch etwas ausschlafen lassen. Josef erzählte Maria von seinem Traum. Sofort begannen sie, ihre wenigen Habseligkeiten zu packen. Der Esel, der sie nach Bethlehem begleitet hatte, tat ihnen wieder wichtige Dienste. Er trug ihre Sachen, manchmal auch Maria mit dem Baby. Wie es gerade so mit den Kräften war.
Es war ein ordentlicher Weg nach Ägypten. Als sie dort angekommen waren, suchten sie sich ein kleines Zuhause. Josef, er war ja Zimmermann, half den Leuten in der Nachbarschaft immer wieder bei handwerklichen Problemen. So verdiente er sich ein wenig Geld, so konnten sie sich Essen kaufen. Josef blieb mit Maria und dem Jesuskind einige Zeit in Ägypten. Manchmal dachte er schon darüber nach, ob der Engel ihn wohl vergessen hatte?
Doch dann, eines Nachts, da war der Engel wieder da und redete mit Josef: „Steh auf, Josef! Nimm das Kind und seine Mutter und geh in das Land Israel! Alle, die das Kind umbringen wollten, sind nun tot.“
Da stand Josef wieder auf und bereitete alles für die Rückreise vor. Wieder war der Esel ihnen dabei eine große Hilfe. Auf der Reise hörte Josef viele Dinge aus dem Land Israel. Er hörte, dass Herodes nicht mehr König über Judäa war, sondern sein Sohn. Da wollte Josef lieber nicht hingehen. Das war ihm zu gefährlich. Aber wohin dann? Wieder kam der Engel im Traum zu Josef und sprach mit ihm: „Josef, gehe nach Galiläa. Vielleicht nach Nazareth?“
Damit konnte Josef gut leben. Nazareth, das kannte er. So machte er es dann. Er und Maria zogen in ein Häuschen. Josef arbeitete als Zimmermann und Maria kümmerte sich um den kleinen Jesus, der von Tag zu Tag immer ein bisschen größer wurde, bis er sich dann mit seinen Freunden auf Wanderschaft begab, auf Wanderschaft durch ganz Israel, um den Menschen von Gott und seinem Friedensplan mit der Welt zu erzählen. Einem Plan, in dem Jesus eine ganz wichtige Figur war und ist.
Und nächste Woche erzähle ich dir was zu der Jahreslosung für das Jahr 2026.
Matthäus 1,18-25 + 2,13-15+19-22
27.12.2025