Hiob spricht mit seinen Freunden.

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Hiob geht es schlecht. Er hat alles verloren, was ihm wichtig war. Seine Tiere, seine Knechte und Mägde und alle seine Kinder. Zudem ist er krank, er hat einen stark juckenden Hautausschlag. Er ist elend beieinander. Da kommen seine besten Freunde ihn besuchen: Elifas, Bildad und Zofar.

Ihnen und Hiob fehlen die Worte, darüber zu reden, was Hiob geschah. So blieben die vier schweigend beieinandersitzen. Das ging eine ganze Woche so. Sieben Tage schweigen. Sieben Tage den Kummer wortlos aushalten. Das ist schwer.

Doch dann fängt Hiob an zu sprechen. Er klagt sein Unglück. Er sagt: „Ach wäre ich doch gar nicht erst geboren. Es wäre besser gewesen. Wieviel Unglück wäre mir erspart geblieben! Und könnte ich nicht einfach sterben, statt da Leid auszuhalten? Ich bin völlig verzweifelt. Ich finde keine Ruhe und keinen Frieden mehr! Kann mir einer erklären, warum es mir so schlecht geht? Was habe ich gemacht?“

Jetzt sind Hiobs Freunde gefragt. Können sie ihm weiterhelfen? Sie versuchen es so gut sie können:

Elifas fängt an: „Was soll ich sagen, Hiob? Wenn ich es recht betrachte, hat nie ein guter und frommer Mensch gelitten? Überlege, was du getan hast, dass dich Gott so straft! Irgendetwas muss da sein. Du musst nur genau und ehrlich nachdenken.“

Na, da kam Elifas bei Hiob aber nicht gut an. Er braust auf: „Was, ich soll was Böses getan haben? Sag mir, wann das gewesen sein soll. Wann sollte ich Gott beleidigt haben?“

Da bringt sich Bildad in das Gespräch ein: „Hiob, wir wissen nicht, was du Falsches getan hast. Doch sieh es doch mal so. Gott macht keine Fehler. Er wird sich etwas gedacht haben. Vielleicht will er dir mit dem großen Kummer, den du hast, etwas zeigen. Es muss etwas dahinterstecken.“

Hiob schüttelt den Kopf: „Da muss mir Gott sagen, was ich Schlechtes getan habe. Er soll es mir erklären. Ich kann es mir nicht erklären, so sehr ich auch nachdenke. Meine Gedanken drehen sich im Kreis. Da gibt es keine Erklärung in meinem Kopf.“

Jetzt fängt der dritte Freund, Zofar, an zu sprechen: „Hiob, ich kann es dir auch nicht erklären. Und Gott wird es dir auch nicht erklären. Er ist dir gar keine Rechenschaft schuldig. Gott macht, was er will. Er gibt und er nimmt. Mal so, mal so. Da gibt es nichts zu verstehen. Du musst dich einfach damit abfinden, dass es dir so geht.“

Hiob ist verzweifelt. Seine Freunde mit ihren Aussagen können ihm nicht helfen.  „Ach, ich kann eure Reden und eure Erklärungsversuche nicht hören. Sie trösten mich nicht. Sie tun mir nicht gut. Sie verletzen mich.“

Hiob ist sich sicher, ein gottgefälliges Leben geführt zu haben. Er ist sich sicher, dass Gott es gut mit ihm meint, bei all dem Elend, in dem er steckt. Hiob will verstehen, warum es ihm so geht, wie es ihm geht. Er kann nicht aufgeben und sich in sein Schicksal fügen. So versteht er Gott nicht. So will er Gott nicht verstehen. Doch wie kann es weitergehen mit Hiob? Er steckt in seinem Gedankenkarussell fest. Er kann sich nicht erklären, wie das alles zusammenpasst. Und: von Gott kann und will er nicht lassen. Also bleibt ihm nur, weiter mit Gott zu ringen. Ihm seine Gedanken, Bitten, Sorgen und seinen Ärger vortragen. Das tut Hiob ausführlich. Und seine Freunde hören zu. „Ich bin unschuldig! Ich habe keinen Menschen belogen, es nicht einmal versucht. Ich habe niemals den von Gott gewollten Lebensweg verlassen. Ich habe meinen Knechten und Mägden ihr Recht zugestanden. Den armen Menschen habe ich weitergeholfen. Ich habe nie einen Wanderer ohne Mantel weiterziehen lassen. Ich habe nie meine Zuversicht auf meinen Reichtum gesetzt. Meine Zuversicht habe ich auf dich, Gott, gesetzt. Ich weiß, dass man sich mit Geld nicht alles kaufen kann. Ich weiß, dass ich bei dir Gott alles bekomme, was ich brauche. Ich war ein guter Gastgeber, bei mir waren alle willkommen, die Fremden wie die Freunde. Keiner ging mit Hunger von mir weg, oder musste nachts draußen schlafen. Selbst meine Felder habe ich gut behandelt. Es ging mir nicht um große Ernten, ich weiß, dass der Boden Pflege und auch mal Ruhe braucht. So habe ich das gemacht.“

Die Liste der Dinge, die Hiob vorbringt ist lange in der Bibel.

Die Geschichte scheint sich hier festzufahren. Es geht irgendwie nicht weiter. Ein vierter Freund, Elihu kommt dazu und es geht noch einmal von vorne los. Elihu versucht auch Hiob zum Nachdenken zu bringen. Und Hiob bleibt dabei: Er hat ein gottesfürchtiges Leben geführt. Er kann sich nichts vorwerfen. Er versteht das alles nicht!

Nächste Woche bewegt sich etwas, versprochen.

Hiob 3 - 32 i.A.

1.11.2025

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Es dauert lange, doch dann spricht Gott mit Hiob.

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Hiob ist ein frommer Mann, er glaubt an Gott, egal was geschieht.