Ein Ehebrecher ist und bleibt König!
Er ist König von Israel und ein Ehebrecher. So einer ist das, der König David. Und Gott lässt ihn weiter König bleiben. Na, so etwas! Gibt es das? Ja, so steht es in der Bibel.
König David steht eines Abends auf dem Dach seines Königspalastes und schaut übers Land. Da sieht er eine Frau in einem der Gärten, wie sie sich badet. Sie ist nackt und schön. Sie gefällt dem König. Schnell ruft er jemanden und fragt: "Wer ist denn die Schöne?" Der Diener weiß es: "Sie ist Batseba, die Frau von deinem Soldaten Urija. Der ist gerade als Soldat für dich im Krieg."
David denkt kurz nach: "Geh, und hole sie!", sagt er.
Da kommt sie. Sie bleibt die ganze Nacht und David schläft mit ihr.
Am nächsten Morgen geht sie zurück.
Es vergeht eine Weile und Batseba erkennt: Ich bin schwanger, schwanger vom König David. Sie schickt jemanden, der ihm diese Neuigkeit berichtet.
Jetzt musste David handeln. Er ließ Urija vom Krieg zurückkommen. Er erkundigte sich bei ihm: "Geht es euch im Krieg gut, wie geht es eurem Chef Joab? Wie ist die Lage an der Front?" Urija erzählt ausführlich. Dann schickt in David heim: "Urija geh heim zu deiner Frau und erhole dich ein wenig. In wenigen Tagen musst du zurück in den Krieg!" David hoffte, dass Urija jetzt zu Batseba geht und sich freut, sie zu sehen, sie in den Armen zu halten und mit ihr zu schlafen. Dann würde Urija denken, er hat Batseba geschwängert. Das Kind in ihrem Bauch ist von ihm. So war der Plan von David.
Doch Urija war ein Soldat, der seine Rechte und Pflichten kannte. Als Soldat im Krieg musste er bei den Soldaten bleiben und konnte nicht einfach zu Batseba gehen. So schlief er nicht zu Hause in seinem Bett, sondern zusammen mit der Palastwache im Eingang des Palastes. Er ging noch nicht einmal zu seinem Haus, um Batseba zu begrüßen.
Man erzählte David, dass Urija nicht zu seiner Frau gegangen ist. Er befragte ihn deshalb, doch Urija erklärte die Kriegsregeln und dass er auf keinen Fall zu seiner Frau geht.
David überlegte. Er ersann einen neuen Plan. Am Abend aß er zusammen mit Urija. Er gab ihm viel Wein zu trinken, er machte ihn betrunken. Jetzt dachte David, jetzt geht er sicherlich heim und hat die Kriegsregeln vergessen. Doch, Urija schlief wieder bei der Palastwache.
Am nächsten Morgen schrieb David einen Brief an Joab, dem Anführer der Soldaten. Er schrieb ihm: "Stelle Urija an die erste Reihe, dorthin, wo der Krieg am härtesten ist. Dann zieht euch zurück, sodass Urija getroffen wird und stirbt."
Diesen Brief gab er Urija mit für Joab.
Joab machte, was der König geschrieben hatte. So starb Urija im Krieg.
Joab aber schickte eine Nachricht an den König: Urija ist tot.
Batseba erfuhr natürlich auch vom Tod ihres Mannes. Sie trauerte um ihn, so wie das damals üblich war. Als aber die Trauerzeit vorüber war, ließ David sie in sein Haus holen. Sie wurde seine Frau und brachte seinen Sohn zur Welt.
Gott hat das alles gesehen und fand es schlimm. Da schickte er seinen Propheten Natan zu David. Und der erzählte David eine Geschichte:
In einer Stadt lebten zwei Männer. Der eine war arm, der andere war reich. Der Reiche hatte viele Schafe und Kühe. Der Arme hatte ein kleines Lamm gekauft und es zusammen mit seinen Kindern aufwachsen lassen. Das Lamm war ihm wie ein weiteres Kind. Da bekam der reiche Mann Besuch. Bei Besuch ist es üblich, ein feines Essen für den Gast zuzubereiten. Doch der reiche Mann wollte keines seiner Schafe schlachten. Deshalb nahm er dem armen Mann sein Schaf weg und ließ es für seinen Besuch kochen.
David hatte aufmerksam zugehört und war nun zornig über den reichen Mann: "Der Mann gehört mit dem Tod bestraft. Und dem armen Mann muss er vier Schafe geben!" Er ist ganz empört, der David.
Da sagt der Prophet Natan: "Du bist der Mann!" Natan erklärte David ausführlich, was er alles falsch gemacht hat.
David sieht es ein. Er sagt: "Ja, Natan, ich habe falsch gehandelt und gegen Gottes Willen verstoßen."
Und Natan richtet von Gott aus: "Ich, Gott, sehe über deine Schuld hinweg, du musst nicht sterben. Doch du wirst viel Kummer mit deinen Kindern haben und dieses Kind von Batseba wird sterben."
Dann geht Natan.
Das ist hart, das Kind muss sterben. Das hat doch gar nichts gemacht. Das ist ungerecht.
Es dauert nicht lange und das Kind wird krank. Es steht schlecht um ihn. David ist entsetzt. Er betet zu Gott. Er isst nichts. Er schläft auf dem Boden, nicht im Bett.
Nach einer Woche stirbt das Kind.
Die Diener haben Angst, David die Nachricht zu bringen. Doch sie mussten es. Sie waren sehr verwundert, dass David aufstand, sich wusch und neue Kleidung anzog, ja, er verlangte sogar ein gutes Essen. Ein Diener fragte David: "König, ich verstehe dich nicht. Die ganze letzte Woche hast du geweint, geklagt, gefastet, am Boden gelegen, und jetzt ist das Kind tot und du stehst auf und isst?"
"Ich kann es dir erklären", sagte der König. "Bis zuletzt habe ich gehofft Gott hat Erbarmen mit dem Kind. Ich hoffte, wenn er mich so sieht, lässt er vielleicht das Kind am Leben. Doch jetzt ist das Kind tot und das Leben geht weiter."
Da ging David zu Batseba. Er tröstete sie. Gemeinsam trauerten sie um ihr Kind. Schon bald wurde Batseba wieder schwanger. Sie bekam Salomo, er wurde von Gott geliebt.
David hat damals ein Lied, einen Psalm geschrieben, als Natan bei ihm war. Er geht so:
Hab' Erbarmen mit mir, Gott! Das entspricht doch deiner Güte. Vergib mir meine Vergehen! So groß ist deine Barmherzigkeit. Wasche mich rein von meiner Schuld, reinige mich von meiner Sünde. Erschaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, festen Geist! Schicke mich nicht fort von deinem Angesicht! Nimm deinen Heiligen Geist nicht weg von mir!
Da kann man sich merken: Gott vergibt einem auch die ganz großen Fehler.
Nächste Woche erzähle ich euch von dem Schisser Jona, auch so ein schräger Typ in der Bibel.
2. Sam11 - 12,24; Ps 51, 3-4 + 12-13
4.10.2025