Die Jesus-Detektive sind wieder im Einsatz. Sie hören Teile eines Gleichnisses und erkennen: ‘Mach was draus!’

Vielleicht erinnerst du dich noch an die Jesus-Detektive, Esther und Simon.

Sie wohnen mit ihrem Vater Micha und der Mama und der Oma nahe am Fluss Jordan und haben die Taufe von Jesus miterlebt. Und seitdem sind sie an ihm und seiner Geschichte interessiert. Traurig waren sie, als sie von seinem Tod gehört hatten und verwundert haben sie die Geschichte von seiner Auferstehung mitbekommen. Und damals fingen sie dann an, Geschichten von Jesus zu sammeln und zu erforschen. Besonders Gleichnisse haben es ihnen angetan. Simon und Esther haben gelernt: Gleichnisse sind ein Bild vom Reich Gottes. Jesus erzählt vom Alltäglichem, was jeder und jedem irgendwie bekannt ist, und doch erzählt er von etwas Größerem dahinter.

Das fanden Simon und Ester schon damals wirklich kniffelig und so ist es bis heute. Aber …. es ist einfach reizvoll!

Heute beim Frühstück nervt Simon seine große Schwester Esther. Er gibt einfach an. Was er alles schon kann! Wie stark er ist! Und wie schlau!

Esther kann es nicht mehr hören und geht freiwillig zum Wasserholen. Sie lässt sich Zeit am Brunnen. Da ist es nicht so nervig wie mit dem Simon zu Hause. Und während sie vor sich hin trödelt, hört sie eine interessante Geschichte. Eine Geschichte, die Jesus erzählt hat. Sie hört genau zu. Doch es ist nur ein Teil einer Geschichte. Ein reicher Herr, vielleicht ein König, macht sich auf Reisen. Vorbereitend für seine Reise, lässt er 10 Diener rufen. Ihnen verteilt er sein Vermögen. Alle bekommen die gleiche Summe und alle bekommen den gleichen Auftrag: „Mach was draus! Vermehre es!“ Dann reist der reiche Mann ab.

So viel hat Esther am Brunnen gehört. Und jetzt möchte sie natürlich unbedingt wissen, wie die Sache weitergeht. Was machen die Diener aus dem, was sie haben? Wann kommt der reiche Mann wieder und was passiert dann?

Mit ihrem schweren Tonkrug voller Wasser geht sie heim. Mit den vielen Fragen im Kopf. Sie bringt Mutter das Wasser und schaut nach Simon. Sie findet ihn beim Vater auf dem Feld.

„Simon“, ruft sie ihm zu: „ich habe eine neue Jesusgeschichte gehört. Wir könnten mal wieder Jesus-Detektive sein. Was meinst du?“ Das Generve vom Morgen hat sie total vergessen.

Simon ist begeistert: „Klar, Jesus-Detektive! Das waren wir ja schon lange nicht mehr.“ Schnell hilft er dem Vater noch gar fertig und dann sitzen er und Esther unter dem Olivenbaum. Esther erzählt, was sie gehört hat und Simon lauscht.

Simon überlegt kurz und stellt dann fest: „Da werde ich mich mal auf den Weg zum Töpfer machen. Dort habe ich bislang schon immer die meisten Sachen erfahren.“

Esther nickt. Genauso war es bislang immer. Sie wird mal schauen, ob die Mama heute Wäsche waschen geht, am Jordan. Wenn ja, dann würde sie mitgehen. Da sprechen die Frauen auch immer viel und sie hat schon viel über Jesus dort gehört.

Doch die Mama geht nicht zum Waschen.

So bleibt Esther nichts weiter übrig, als beim Getreidemahlen zu helfen und auf Simon zu warten.

Als er kurz vor dem Abendessen kommt, setzten sie sich wie immer in den Schatten, an die Mauer ihres Hauses gelehnt. Esther ist so gespannt. Ob Simon wohl was gehört hat.

Und Simon hat was gehört: „Es ist so, wie du sagst. 10 Diener, alle bekommen das Gleiche an Guthaben. Alle bekommen den Auftrag: 'Mach was draus!'“

Esther wird ungeduldig: “Wie geht es denn nun weiter?”

Simon lässt sich Zeit. „Also“, erzählt er dann: „also, dann kommt der reiche Mensch heim und ruft seine 10 Diener zu sich. Der erste kommt und sagt: ‚Herr, du hast mir Geld gegeben und ich habe es verdoppelt.‘ Da freut sich der Herr und sagt zu seinem Diener: ‚Das hast du wunderbar gemacht, auf dich ist Verlass. Du bekommst eine große Aufgabe von mir und hast meine Anerkennung!“

„Und wie geht es mit dem nächsten Diener weiter?“, will Esther gespannt wissen. „Weiß ich nicht!“, sagt Simon: „Der Töpfer hat seine Werkstatt geschlossen. Da musste ich auch gehen.“

„So ein Mist!“, sagt Esther. Doch für heute ist nichts mehr zu erreichen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Am nächsten Morgen sagt Mama, dass sie zum Wäschewaschen an den Jordan geht. Esther ist sofort dabei. Und Simon schleicht sich schnell zum Töpfer, bevor der Papa ihn zum Arbeiten einteilt, da ist er schon mal weg.

Am Ende des langen Tages treffen sich Esther und Simon wieder an der Hauswand im Schatten.

Sie haben einiges herausbekommen.

Simon darf anfangen: „Ein zweiter Diener ist gekommen und hat dem reichen Mann gezeigt, was er erwirtschaftet hat. Er hat zu seinem Anteil nochmals die Hälfte davon hinzugewonnen. Also wenn es 10 Goldstücke gewesen wären, dann wären es jetzt 15 Goldstücke. Auch dieser Diener wurde gelobt und der reiche Herr war sehr zufrieden mit ihm. Auch er hat eine verantwortungsvolle Aufgabe, nicht ganz so groß, bekommen."

"Und jetzt“, sagt Esther ganz aufgeregt: „Jetzt wird es spannend. Der Diener, von dem ich gehört habe, der hat nichts dazugewonnen – obwohl es doch sein Auftrag war. Dieser Diener tritt vor den Herrn und sagt: ‚Herr, ich weiß, dass du ein strenger Mann bist, deshalb habe ich dein Geld in ein Tuch gewickelt und sicher verwahrt. Hier ist es!‘ Der reiche Mann wird zornig: ‚Wenn du schon weißt, wie ich bin, dann verstehe ich nicht, warum du das Geld nicht wenigstens zur Bank gebracht hast und die kleinen Zinsen, die das Geld erwirtschaftet hätte, mitgenommen hast? Dein Geld bekommt, der, der das Doppelte erwirtschaftet hat.‘ Und damit ist die Geschichte wohl fertig.“ Simon schaut Esther ratlos an: „Fertig? Da sind ja mehr Fragen als vorher.“

Beim Abendessen erzählen Simon und Esther den Eltern und der Oma die Jesusgeschichte. „Es soll ein Gleichnis sein“, sagt Simon mit einem großen Fragezeichen im Gesicht. „Es soll vom Reich Gottes erzählen? Doch was erzählt es?“

Alle schauen ratlos vor sich hin. Der Vater beschließt dann: „Wir schlafen alle mal darüber, vielleicht fällt uns dann was ein.“

So machen sie das. Am nächsten Morgen beim Frühstück ist es wie an den Tagen davor. Simon erzählt, was er alles kann und wie stark und schlau er ist. Esther ist genervt. Doch der Vater schaut seinen Sohn Simon pfiffig an und sagt ganz ruhig: „Wie war das gestern in der Jesus Geschichte: ‚Mach was draus!‘“

„Mensch!“, sagt Esther: "das ist vielleicht eine Lösung. Im Reich Gottes hat jeder etwas und es liegt an ihm was daraus zu machen. Und sein Talent wegzupacken und aufzuheben, ist nicht die gewünschte Lösung. Jeder sollte sich mit dem, was er hat, einbringen!“ Esther strahlt: „Das ist doch eine gute Idee!“

Und nächste Woche sind Esther und Simon wieder als Jesus-Detektive im Einsatz. Zum Teil mit klebrigen Brotteig-Händen.

Lk 19, 13 + 15-26

19.8.2023

Zurück
Zurück

Um ein schönes Brot zu bekommen, braucht es Sauerteig. Das Reich Gottes ist wie Sauerteig. Ist das zu verstehen?

Weiter
Weiter

Josef stellt seine Brüder auf die Probe. Und ja, sie haben sich verändert. Das gibt ein happy end!